Wissensaustausch
FAQs-Häufig Gefragt1
Aversive Trainingsmethoden – was ist das?
… diese erzeugen Schmerz, Angst und/oder Stress beim Hund und führen des Weiteren zum Vertrauensverlust vom Hund zu seinem Halter. Dazu gehören Schläge, Tritte, Auf-den-Boden-Werfen, Leinenrucke, Einsatz von Spray- oder Elektrohalsbändern, Sprühflaschen, Rüttelboxen, Wurfketten und -discs, etc. Solche Methoden sind untersagt lt. Tierschutzgesetz und sollten von Trainern niemals gelehrt und auch nicht angewendet werden.
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Halsband- oder Geschirr?
… kommt drauf an …. Wenn ein Hund ziehen darf und soll oder an der Schleppleine geht, dann ist das richtige Geschirr (Beratung im guten Fachhandel) die bessere Wahl. Wenn euer Hund sehr groß und stark und fast nicht haltbar ist, dann hat er damit aber einen „Vierradantrieb“, der noch schwieriger zu kontrollieren ist. Halsband UND Geschirr erlaubt es, auch Hunde, die schwer unter Kontrolle zu halten sind, sicher zu führen.
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Flexileine gut oder böse?
Auch hier kommt es wieder drauf an…. wenn ihr mehrere Hunde an der Leine führen wollt/müsst, dann ist es eine einfache Methode und ihr wickelt euch nicht zum Krüppel mit den Schleppleinen. Dennoch haben die Hunde ein paar Meter mehr Freilauf als mit kurzer Leine. Die Flexi fällt nicht in den Dreck, wickelt sich selbst auf und kann im Notfall auf Stopp gesetzt werden. Nachteil: der Hund spürt immer einen Zug am Geschirr (bitte nicht am Halsband festmachen) und du kannst sie nicht fallen lassen, wenn ein freilaufender Hund auf euch zukommt (Thema Körpersprache des ziehenden Hundes). Zudem hast du bei großen, schweren Hunden eine hohe Verletzungsgefahr einerseits durch die Schnur (Schnitt- und Brandwunden), andererseits durch den Plastikgriff (geprellte oder gebrochene Finger, wenn der Griff dir ruckartig aus der Hand gezogen wird).
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Hundebegegnungen an der Leine?
Sind keine gute Sache …. Warum? Weil die Hunde sich üblicherweise rein hängen, um schnell zum anderen Hund zu kommen. Durch die Spannung erzeugt man eine Körpersprache beim Hund, die das Gegenüber (vor allem, wenn sich die Hunde noch nicht kennen) leicht als Provokation missverstehen könnte. Geht doch lieber ein Stück miteinander, OHNE die Hunde zusammen zu lassen. Ihr werdet sehen, wie rasch sie sich beruhigen und dann ist das Interesse am anderen gleich auch nicht mehr so stark. UND ihr habt eurem Hund gezeigt, dass ihr alles im Griff habt. Sobald die Hunde ruhig und entspannt sind, könnt ihr sie zusammen lassen, wenn dann noch Interesse besteht.
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Ballwerfen als Alternative zum Spazieren gehen?
Stellt euch vor, der Ball ist für den Hund nichts anderes als ein Beutetier, das immer wieder flieht und das er immer wieder jagt und erlegt. Dann stellt euch vor, welche Kräfte und Energien Hunde mobilisieren müssen, damit sie erfolgreich jagen können. Und dafür erzeugt der Körper Stresshormone bis zum Abwinken. Im echten Leben (in der freien Wildbahn) ist das ein Lauf und bei Erfolg wird gefressen. Dabei erfolgt der Abbau der Hormone. Das System beruhigt sich. Beim Ballwerfen halten wir dieses Stressniveau künstlich hoch und helfen dem Hund im schlimmsten Fall nicht, wieder runter zu fahren. Deswegen ist Ballwerfen im Garten mal zwischendurch eine lustige Sache, aber kein wirklicher und schon gar nicht dauerhafter oder gesunder Ersatz für einen Spaziergang mit Schnüffeln, kleinen Aufgaben und gemeinsamen Aktivitäten.
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Ein Hund oder doch mehrere?
Kommt auf die Motivation an … wenn man einen Zweithund will, damit er jemand zum Spielen hat und man sich selbst nicht so viel mit ihm beschäftigen muss, ist das nicht die beste Sache. Mehrere Hunde bedeuten – ganz im Gegenteil – weit mehr Aufwand, kosten mehr und machen den Alltag komplizierter. Einen Hund alleine kann man ins Lokal, in den Urlaub, auf die Wanderung mitnehmen. Ob das mit zweien oder mehreren noch geht und falls doch nicht, wohin dann mit ihnen? Der Zweithund will gut überlegt sein, auch was das Harmonieren mit dem Ersthund angeht. Mancher Hund ist glücklicher allein zu Haus.
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Impulskontrolle, was ist das?
So nennt man im Hunde-Fachjargon die Fähigkeit des Hundes, seine Impulse zu kontrollieren und sich zu beherrschen. Wenn du beispielsweise die volle Futterschüssel vor deinem Hund abstellst und dein Hund wartet geduldig auf sein Kommando von dir, dass er nun fressen darf, dann ist das Impulskontrolle. Diese findet sich in allen Alltagsbelangen mit dem Hund und selbstverständlich auch sehr stark bei allen Hundesportarten wieder. Impulskontrolle befähigt deinen Hund, mehr oder weniger geduldig auf seinen Einsatz zu warten. Diese ist beim Welpen und Junghund noch sehr schwach ausgeprägt und sollte beim Training häufig, aber in kleinen Dosen geübt werden.
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Blickkontakt mit Hund – gut oder böse?
Wieder mal kommt es drauf an ☺ Wenn du und dein Hund euch tief und liebevoll in die Augen schaut, dann entsteht dadurch bei euch beiden das Bindungshormon Oxytocin. Wenn ein Fremder deinen Hund anstarrt, dann findet das dein Hund vermutlich gar nicht toll. Entweder er schaut weg, weil er verunsichert ist oder er geht in die Offensive und droht seinerseits zurück. Je nach Charakter und Situation (im zuhause des Hundes besteht eher Gefahr des zurück Drohens)….
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Der will nur Spielen…
Ein fremder Hund läuft frei auf euch zu und von irgendwoher ruft eine Stimme (vermutlich der Halter): „keine Angst, meiner ist freundlich! Der will nur spielen.“ Beruhigt durch diese Ansage lässt du deinen Hund von der Leine und die beiden Hunde rennen wir die Irren um die Wette. DAS ist KEIN Spiel! Hier findet eine Verfolgungsjagd statt und mit viel Glück sind die beiden danach so erschöpft, dass keine böse Rangelei entsteht. Erspart euren Hunden diese Form von „Spiel“. Manchmal muss man als Hundehalter auch „Manns“ genug sein, seinen eigenen Hund von einem fremden abzuschirmen und so vor unerwünschten Kontakten zu schützen. Macht auf jeden Fall Pluspunkte auf der Vertrauensskala ☺
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Hunde, die bellen, beißen nicht?
Und ob die beißen! Die sind sogar so fair und kündigen es davor noch an mit ihrem Bellen ☺ Nehmt die Warnung ernst und bleibt einem Hund, der euch anbellt, besser vom Leib, wenn ihr ihn und seine Motivation für sein Bellen nicht kennt.
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Schnäppchen aus dem Internet – Der billige Rassehund
Geiz ist hier alles andere als geil. Dahinter stecken Massenproduktionen, meist im Ausland, und furchtbares Leid bei den „Produktionsmaschinen“ wie auch bei den Welpen. Wer sich für Tierschutz interessiert, kann sich in das Thema weiter einlesen. An der Stelle sei gesagt: ein Hund von einem guten Züchter ist gesund, gut sozialisiert, lernt beim Züchter schon vieles, das er können muss und ist allemal sein Geld wert. Ein Welpe aus der Massenzucht ist selten gesund, weder geistig noch körperlich und seine Anschaffung unterstützt immenses Leid und Qualen. Also Hände weg von Hunden aus dem Internet, aus dem Kofferraum oder aus dem Zoohandel. Seriöse Züchter würden ihren Welpen das nie antun und sie auf diese Weise vergeben. Nur wenn ihr die Möglichkeit habt, den Ort an dem die Welpen aufwachsen und auch das Muttertier kennen lernen könnt, dann seid ihr richtig und bekommt einen Welpen mit einem guten Start ins Leben.
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Rassehund vom Züchter oder doch ein Mischling vom Tierschutz? Welpe oder erwachsener Hund? Hündin oder Rüde?
Wer vor dieser Entscheidung steht, ist nicht einfach zu beraten. Die Frage ist, was willst du und was traust du dir zu? Hast du sportliche Ambitionen, willst du mit deinem Hund Agility machen oder soll er deine Schafe, deinen Hof oder dein Betriebsgelände beschützen? Willst du einen Familienhund, der mit noch sehr kleinen Kindern immer liebevoll und geduldig sein soll? Willst du einen Hund, mit dem du stundenlang wandern gehen kannst oder soll er jeden Nachmittag mit in die Konditorei zum Kaffeekränzchen kommen? Wieviel Zeit kannst du täglich investieren und wie lange muss der Hund alleine bleiben? Willst du selbst vielleicht einmal züchten mit deinem Hund?
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